Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Donnerstag, 10. Januar 2019
Ronny des Monats - Januar 2019
Weil Ronny und Konsorten anscheindend gut ins neue Jahr gekommen sind, wird es auch in diesem Jahr selbstverständlich wieder Ronny-Verleihungen geben. Nicht dass sich noch jemand zu früh freut. Obwohl natürlich wieder einiges hintenüber fallen musste, es aber zu den Top 5 jeweils schon genug anzumerken gibt, geht es dieses Mal auch ohne große Vorrede zur Sache.
Die 5 Preisträger des Monats Januar:
Dienstag, 8. Januar 2019
Die Saat geht auf
Frank Magnitz, Bundestagsabgeordneter und Chef der Bremer AfD, ist bekanntlich am Montagabend in Bremen von drei Unbekannten attackiert und so schwer verletzt worden, dass er bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er sich noch befindet. Widerlich. Auch als Linker macht man sich nicht gemein mit so was. Es ist so selbstverständlich, dass es einem fast überflüssig erscheint, das eigens zu erwähnen: Jenseits unmittelbarer Notwehr ist körperliche Gewalt kein akzeptables Mittel der Auseinandersetzung und grundsätzlich abzulehnen. No exceptions.
Sonntag, 6. Januar 2019
Schmähkritik des Tages (24)
Heute: Christian Baron über moderne Erwerbsarbeit
"Früher musste man die Menschen in die Fabriken hineinknüppeln. Heute muss man sie aus den Betrieben und Büros herausprügeln. So sehr haben sie ihre abhängige Erwerbsarbeit als sinnstiftend, unabdingbar und naturnotwendig akzeptiert. Viele Umfragen zeigen: Selbst wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, würden die meisten einer Erwerbsarbeit nachgehen wollen. Vordergründig ist also kein Zwang mehr notwendig, damit die Leute große Teile ihrer Lebenszeit einem Unternehmen übereignen.
Donnerstag, 3. Januar 2019
Fehlstart
Es gibt deutlich angenehmeres, als sich schon zu Beginn des frischen Jahres mit einem Terroranschlag zu befassen. Zu Silvester hat wieder einmal jemand sein Auto als Waffe benutzt und mehrere Menschen überfahren. Ist doch ein Terroranschlag, oder? Wenn jemand aus politischen Gründen Gewalt anwendet mit dem Ziel, Menschen zu verletzten und/oder zu töten, um so ein Klima der Unsicherheit und der Angst zu erzeugen? Habe ich das richtig verstanden? Und ein politisches bzw. ein rassistisches Motiv liegt wohl auch vor. So es sich bestätigt, der Festgenommene habe sich an jenen rächen wollen, die er als 'Ausländer' ansieht, sollte es keinen Zweifel geben daran.
Montag, 31. Dezember 2018
2018, abgehakt
Es ist hier guter Brauch, am Silvestertag das abgelaufene Jahr ein wenig Revue passieren zu lassen. Jahresrückblicke machen andere besser, überlasse ich denen. War im Zweifel eh wieder alles schlimmschlimmschlimm. Ich liste lieber - so viel Bauchspiegelung muss sein - noch einmal die zehn meistgelesenen Beiträge des Jahres 2018 auf. Zum immer wieder Nachlesen, Kuscheln und Träumen:
Sonntag, 30. Dezember 2018
Beknallt
Es gibt durchaus gute Gründe, gegen die Silvesterknallerei zu sein. Mein Leben etwa wäre an Silvester definitiv angenehmer ohne, denn ich hatte bis weit in meine Jugend ziemlichen Schiss davor und fühle mich immer noch nicht wirklich wohl. Wenn ich an Silvester das Haus verlassen muss, habe ich zur Sicherheit auch heute noch Ohrenstöpsel in der Tasche. Sehe ich vor mir an der Kassenschlange im Supermarkt welche, die hunderte von Euros für Baller- und Flitterkram hinlegen, frage ich mich schon, ob die Deutschen in toto wirklich so wenig Geld haben wie oft kolportiert. Wenn ich erfahre, das Gelände eines führenden Herstellers von Feuerwerksartikeln im Rheinland gliche schon Tage vor dem alljährlichen Werksverkauf einem Heerlager, weil knallgeiles Volk in Legionsstärke dort kampiert, dann ertappe auch ich mich bei der Frage, ob die alle nichts wichtigeres zu tun haben (zwischen den Jahren alten Freunden auf die Nerven gehen etwa).
Montag, 24. Dezember 2018
Jenseits der Blogroll - 12/2018
Weihnachtssondernummer
Pünktlich zum Fest die letzte Linksammlung des Jahres. Dies Format hat vor ziemlich genau einem Jahr ganz bescheiden mit gerade mal sieben zaghaften Links angefangen. Inzwischen muss ich aufpassen, dass das nicht jedes Mal viel zu viel Holz wird. Derlei Zurückhaltung habe ich mir für diesen Monat aber nicht auferlegt, denn es wollen bei einigen vielleicht ein paar (hoffentlich) ruhige Tage gefüllt werden. Lesen und sich bilden sind da zwei der nicht ganz schlechten Ideen. In diesem Sinne: Schöne Feiertage - ob, wie und mit wem sie nun begangen werden oder auch nicht.
Sonntag, 23. Dezember 2018
Besinnliches zum Fest
Abt.: Warten aufs Christkind mit Prof. Lesch
Harald Lesch, hauptberuflich Professor für Physik an der LMU München und gefühlt allgegenwärtiger Hauswissenschaftler des ZDF, mit einem hörenswerten Vortrag an der TU Ilmenau über den Zustand der Menschheit und den Klimawandel. Lesch nennt das Erdzeitalter, in dem zu leben wir die Aufgabe haben, übrigens nicht 'Anthropozän', wie es gerade populär ist, sondern, nota bene: 'Kapitalozän'...
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Mittwoch, 19. Dezember 2018
The longer read: Von bösen Ismen
Heute: der Rass- und der Antisemitis-
Die folgenden Ausführungen sind auch als Antwort gedacht auf die Frage eines Kommentators letztens, ob man denn nicht einfach Kritik an der israelischen Siedlungspolitik üben dürfte, ohne gleich als Antisemit abgestempelt zu werden. Die Antwort lautet, kurz: Im Prinzip ja, aber… Der Rest ist aber nicht so einfach, daher länger. Es wurde gewarnt.
Gibt immer wieder so Missverständnisse. Etwa, dass jemand, der nie ein Problem mit Juden hatte, dem die schrecklichen Aspekte der Geschichte des 20. Jahrhunderts stets vollauf bewusst sind, der KZ-Gedenkstätten besucht, Kontakt zur örtlichen jüdischen Gemeinde pflegt und sich aufrichtig einsetzt für ein 'Nie wieder!', doch unmöglich selbst antisemitische Denkmuster hegen kann. Oder darauf hereinfallen kann, wenn andere es tun. Ein anderes ist, dass Linke sich oft nicht selten immun glauben gegen Antisemitismus und Rassismus. Weil sie dazu neigen, sich klüger zu dünken als der doofe Rest. Und nicht merken, wie sie rechts überholt werden. (Ihr geneigter Schreiberling will und kann sich übrigens nicht immer guten Gewissens ausnehmen davon.)
Samstag, 15. Dezember 2018
Ist das ein Mensch oder kann das weg?
Das einzig Einfache an der Frage, wie mit Schwangerschaftsabbrüchen rechtlich umzugehen sei, ist, dass nichts daran wirklich einfach ist. Keine Frau mache sich diese Entscheidung leicht, heißt es allüberall. Das ist ein tröstlicher Gedanke, ich will das gern glauben und das mag für die Mehrheit sicher auch zutreffen. Aber eben nicht auf alle. Vielleicht bin ich auch bloß zu weichlich für diese pimmelharte Welt, aber die Eiseskälte und Rohheit, mit der ich einzelne Frauen über Abtreibungen habe reden hören, als handele es sich um eine Mandeloperation, und mit der nicht wenige der 'Mein Bauch gehört mir!'-Fraktion von jeher auftreten, hat mich schon immer abgeschreckt. Im Zusammenhang mit einem heranwachsenden Menschen von "Wegmachen lassen" zu sprechen, war da noch eine der harmloseren Äußerungen.
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