Angenommen, Sie wohnen in Bayern, zum Beispiel in Aschheim, und Sie kämpfen seit Jahren vergeblich für einen Spielplatz am Ort. Neuerdings gibt es da einen genialen Life Hack: Einfach einen Cannabis-Club eröffnen bzw. die Eröffnung eines Cannabis-Clubs beantragen, und Sie können gar nicht so schnell gucken wie Sie auf einmal einen Spielplatz vor der Tür haben. Weil: Die Kinder!! Denkt denn niemand an die Kinder?!
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Donnerstag, 11. April 2024
Vermischtes und Zeugs (LXXXI)
Angenommen, Sie wohnen in Bayern, zum Beispiel in Aschheim, und Sie kämpfen seit Jahren vergeblich für einen Spielplatz am Ort. Neuerdings gibt es da einen genialen Life Hack: Einfach einen Cannabis-Club eröffnen bzw. die Eröffnung eines Cannabis-Clubs beantragen, und Sie können gar nicht so schnell gucken wie Sie auf einmal einen Spielplatz vor der Tür haben. Weil: Die Kinder!! Denkt denn niemand an die Kinder?!
Montag, 8. April 2024
Wahre Worte (74)
Heute: Andreas Bock über die Dauerklage von den fehlenden 'Echten Typen' im Fußball
"Alle paar Wochen jammert irgendein Ex-Profi, dass die echten Typen im Fußball aussterben. [...] Ihre Erzählung ist immer die gleiche: Früher, als sie gespielt haben, wäre das, was heute passiert, niemals möglich gewesen. Früher hätte man sich dies oder jenes nicht gefallen lassen. Denn früher da gab's ja Echtetypen, also sie selbst, und weil's die heute nicht mehr gibt, läuft es nicht nur beim FC Bayern, sondern auch in der Nationalmannschaft und eigentlich überall in der Gesellschaft beschissen. [...]
Freitag, 5. April 2024
Pöhlen im Pott
Als Ulrich Borsdorf, damals Direktor des Essener Ruhrlandmuseums und Dozent an der dortigen Uni, Anfang der Neunziger vorschlug, die 1986 stillgelegte Zeche Zollverein (genauer gesagt, die Schachtanlagen 1/2/8 und XII) zum Industriedenkmal zu machen, archäologisch zu erschließen und das Ruhrlandmuseum von Rüttenscheid in die entsprechend umzubauende Kohlenwäsche von Schacht XII unterzubringen, waren die Reaktionen eher weniger euphorisch. Mehr so gemischt. Wie soll dattenn gehen? Spinnerei! Und überhaupt. Auch wir StudentInnen (so die damals korrekte Schreibung) hatten unsere Zweifel.
Mittwoch, 3. April 2024
Aliso (?)
Im Westen der nahe gelegenen Stadt Haltern am See lag einst ein römisches Militärlager, mit dem die Flussschifffahrt (zwei mal drei Konsonanten in einem Wort, wow!) auf dem Fluss Lippe gesichert werden sollte. Man geht davon aus, dass das Lager das zeitweise Hauptquartier von Lucius Quintilius Varus war, dessen Legionen im Jahr 9 n. Chr. im Teutoburger Wald, wie man lange annahm, von Germanen unter dem Kommando von Arminius vernichtet wurden. Ob es sich bei dem Halterner Lager um das bei Cassius Dio (Cass. Dio 54, 32, 4) und Tacitus (Tac. ann. 2, 7) erwähnte Lager Aliso handelt, konnte bislang noch nicht zweifelsfrei belegt werden.
Sonntag, 31. März 2024
Vermischtes und Zeugs (LXXXI)
Bei Verlautbarungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung frage ich mich inzwischen immer öfter, wieso der Verein sich nicht konsequenterweise umbenennt in Deutsche Spaßbremsenvereinigung. Jetzt sollen wir also nur noch ein Ei pro Woche verzehren. Soso. Aha. Jetzt kann man natürlich diskutieren über ethische Aspekte von Massentierhaltung. Angst vor Bevormundung habe ich übrigens nicht, denn die Empfehlungen der DGE sind ungefähr so bindend wie eine Sonntagspredigt. Was daran so miefelt, ist das dahinterliegende Denken, nur ein möglichst langes Leben sei auch ein gutes Leben und das wiederum sei nur mit Verzicht und Askese zu erreichen.
Freitag, 29. März 2024
Große Klappe
Vielleicht fing das Problem 2012 an. Da haben sie hier nämlich die A 40 drei Monate lang vollgesperrt. Für Nicht-Ruhris ist das vielleicht erklärungsbedürftig: Die A 40, früher B 1, danach eine Zeitlang A 440, führt von Duisburg nach Dortmund und zurück. Sie ist für alle, die mit dem Auto unterwegs sind, die Aorta des Ruhrpotts. Und wer sich hier auskennt, versucht sie zu umfahren. Wer aus nördlicher Richtung kommend, gen Essen und Duisburg will, fährt noch heute reflexartig in Bochum-Riemke ab, nimmt die Abkürzung durch die Stadt und spart sich so ein paar Kilometer dieser Horrorautobahn.
Dienstag, 26. März 2024
Jenseits der Blogroll - 03/2024
Die letzte Woche des Monats ist angebrochen, Zeit für die Links und Fundstücke. Es wird eventuell auffallen, dass immer weniger zum Thema Russland/Ukraine dabei ist, obwohl der Krieg vor unserer Haustür mit unverminderter Härte weitergeht. Es ist nur so, dass mir im Moment viel zu viel Meinung auf allen möglichen Seiten im Spiel ist und es für die korrekte Einordnung mehr braucht als Bauchgefühl, nämlich militärisches und militärstrategisches Wissen, das ich nicht habe. Was ich einigermaßen sicher sagen kann, habe ich bereits gesagt: Aufgrund seiner gigantischen Fehleinschätzung, die Ukraine in einem kurzen Handstreich hopsnehmen zu können, hat Putin, unabhängig vom Ausgang dieses Krieges, die geostrategische Lage Russlands auf lange Sicht dramatisch verschlechtert.
Samstag, 23. März 2024
Leibchenschmerzen
Adidas und der deutsche Fußball, das war 70 Jahre lang untrennbar, quasi ein und dasselbe. Gegründet auf dem 'Wunder von Bern'. Das Ex-NSDAP-Mitglied Adolf 'Adi' Dassler war Schuhfabrikant in mittelfränkischen Herzogenaurach. Bruder Rudi, ebenfalls ehemaliges Parteimitglied, mit dem er sich zerstritten hatte, hatte eine eigene Firma namens 'Ruda' gegründet, die er bald in 'Puma' umbenannte. 1954 bot Adi Dassler Bundestrainer Sepp Herberger an, die Nationalmannschaft mit Schuhen auszurüsten, die von ihm erfundene Schraubstollen hatten. Der Coup soll, so will's die Fama, Herbergers Truppe im Finale den entscheidenden Extragrip auf dem schweren, nassen Rasen des Wankdorfstadions verschafft haben.
Mittwoch, 20. März 2024
Vermischtes und Zeugs (LXXX)
2022 wurden in Deutschland 423 tödliche Arbeitsunfälle registriert. Über 90 Prozent davon betrafen Männer. Statistisch gesehen ist also bei durchschnittlich 230 Arbeitstagen im Jahr alle 1,8 (Arbeits-) Tage ein Mann durch einen tödlichen Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Ist es okidoki, da von 'Androziden' zu reden oder ist das frauenfeindlich? Oder eh was ganz anderes, weil die doofen Kerle schließlich selbst schuld sind, da sie ja niemand zwingt, so gefährliche Mistjobs zu machen?
Sonntag, 17. März 2024
Rosige Zeiten
Wer sich heute mit dem Oeuvre des vor einigen Jahren verstorbenen Flachwitz-MGs Fips Asmussen befasst, stellt schnell fest, dass zwei Schwerpunkte seines Schaffens im Abwerten von Ehefrauen und im Herziehen über männliche Homosexuelle lagen. Nun muss ich als Mitglied der Generation X ehrlicherweise gestehen, dass derlei Witzeleien zu unseren Adoleszenzjahren noch ganz gut funktionierten. Aus Sicht des kleinbürgerlich sozialisierten Provinzheteros trugen Schwule am liebsten rosa, verkleideten sich gern als Frauen, machten immer Heititei, hießen Detlef, hörten Opern und Marianne Rosenberg, waren von Beruf zu 90 Prozent Friseure, Flugbegleiter oder Visagisten. Überprüfen konnten wir das freilich nicht, denn die lebten ja alle in Köln oder München und bei uns versteckten sie sich meist.
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