Passiert Ihnen doch bestimmt auch andauernd, oder? Da schenken Sie einem Freund Geld, sagen wir, zwei Mille, damit er sich in den USA einer experimentellen Krebstherapie unterziehen kann. Und, was macht der Ungut? Haut die Hälfte gleich mal auf den Kopp und schiebt eine knappe Million einer in Teilen rechtsextremen Partei rüber. Ich kann da natürlich wieder mal nur von mir reden, aber wenn ein Freund ankäme, sagte, er sei schwer krank und bräuchte dringend Geld für die Behandlung und ich gäbe ihm welches und er hätte dann nix besseres zu tun als Selfies aus dem XXL-Thailandurlaub zu posten, den er sich von der Kohle leistet -- keine Ahnung, ob unsere Freundschaft das überstehen würde.
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Freitag, 31. Januar 2025
Vermischtes und Zeugs (CIII)
Passiert Ihnen doch bestimmt auch andauernd, oder? Da schenken Sie einem Freund Geld, sagen wir, zwei Mille, damit er sich in den USA einer experimentellen Krebstherapie unterziehen kann. Und, was macht der Ungut? Haut die Hälfte gleich mal auf den Kopp und schiebt eine knappe Million einer in Teilen rechtsextremen Partei rüber. Ich kann da natürlich wieder mal nur von mir reden, aber wenn ein Freund ankäme, sagte, er sei schwer krank und bräuchte dringend Geld für die Behandlung und ich gäbe ihm welches und er hätte dann nix besseres zu tun als Selfies aus dem XXL-Thailandurlaub zu posten, den er sich von der Kohle leistet -- keine Ahnung, ob unsere Freundschaft das überstehen würde.
Mittwoch, 29. Januar 2025
Wahre Worte (79)
Heute: Leo Fischer über Die Rückkehr der Autoritären Persönlichkeit in die Politik
"75 Jahre alt werden die Studien zur »Autoritären Persönlichkeit« dieses Jahr. Von der Frankfurter Schule noch im amerikanischen Exil formuliert, sind sie kaum gealtert. [...]
All das begegnet uns heute wieder: Das rational nicht erklärbare Bedürfnisse [sic], an überkommenen Bezeichnungen für Schaumsüßigkeiten und Schnitzel festzuhalten; der Hass auf freie Kunst, »unnütze« Wissenschaft und »linken Träumereien« [...]; die paradoxe Hoffnung, starke Männer, die endlich aufräumen, würden die »Freiheit« wiederherstellen; der triefende Hohn auf alles, was schwach oder anders ist; die Hoffnung, durch Bestrafung der »Faulen« könne man die eigene Prekarität abstreifen; schließlich die Fixierung auf Queerness und das Bedürfnis, den »Genderwahn« zu regulieren. Besonders der gleichzeitige Schrei nach »Freiheit« und starken Führern scheint ausgeprägt: Der Staat mit seinen Regularien wird als knechtend empfunden; gleichzeitig würden mächtige Männer, hätten sie nur die Möglichkeit, die Freiheit wiederherstellen – trotz gegenteiliger historischer Präzedenz.
Montag, 27. Januar 2025
Jenseits der Blogroll - 01/2025
Der aktuell heißeste Scheiß in dieser scheinbar unaufhaltsam in Richtung inhuman taumelnden "Ausländer raus und Grenzen dicht!"-Spirale ist die rechte Schnurre, AfD und CDU, die am lautesten einen restriktiven Kurs in der Migrationspolitik fordern, hätten Umfragen zufolge zusammen über 50 Prozent, und somit sei es Wille des Volkes, dass die jetzt gefälligst eine Koalition bilden. Wie meinen? Steht wo geschrieben? Fast die gesamten Zehnerjahre hindurch gab es im Bund rechnerisch eine rot-rot-Grüne Mehrheit. Die hat aber nie regiert, vor allem weil Frau Wagenknecht sich mit unannehmbaren Bedingungen (NATO-Austritt) ins Aus gestellt hat. Dumm gelaufen. Hat damals jemand rumgebrammt von wegen "Volkswille"? Nö. Demokratie bedeutet Kompromiss, Verhandeln, Mehrheiten organisieren, und nicht einen imaginierten "Willen des Volkes" zu exekutieren.
Samstag, 25. Januar 2025
Vermischtes und Zeugs (CII)
Donald Trump hat zwar den Ukrainekrieg trotz gegenteiliger Ankündigungen immer noch nicht binnen 24 Stunden beendet (woran wahrscheinlich nur die woken Demokraten schuld sind - so sad!), aber er weiß immerhin was das Problem war. Anstatt Krieg zu führen, hätte Selenskij doch einfach einen Deal machen sollen. Internationale Beziehungen können so einfach sein! Zumal wir jetzt endlich auch wissen, wer Schuld hat am 2. Weltkrieg. Polen, Frankreich und Großbritannien hätten bloß einen Deal machen müssen, anstatt zu kämpfen.
Donnerstag, 23. Januar 2025
Geisterbahn mit Stallgeruch
Beim einst heiß geliebten, inzwischen eher so lauwarm gemochten Ballaverein Borussia Rheinmetall KGaA haben sie die nächste Trainerkrise am Start. Nuri Sahin, dessen Qualifikationen vor allem darin bestanden, 2011 eine gute Saison für den BVB gespielt, einen mittelguten türkischen Provinzverein trainiert zu haben und ansonsten ein 'Dortmunder Jung' zu sein ('Stallgeruch'), bekam seine Papiere. Was schon spätestens vor vier Wochen hätte passieren müssen. Auch eine Truppe mit dem Anspruch des BVB kann sicher mal einen schlechten Tag erwischen und unglücklich verlieren, aber sich vom Tabellenvorletzten zu Hause mit 0:3 vorführen lassen und das nicht bei nächster Gelegenheit mit einem überzeugenden Auftritt zu beantworten und statt dessen weiterzuholpern, ist eines Spitzenteams unwürdig.
Dienstag, 21. Januar 2025
Schwierige Zeiten
"Es sind keine dunklen Zeiten. Es sind schwierige Zeiten." (Margrethe Vestager)
Vielleicht ist dieser 20. Januar 2021, der Tag der neuerlichen Vereidigung Donald Trumps, der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung, die am 9. September 2016 begonnen hat. Bis dahin war das Rennen zwischen Trump und Hillary Clinton einigermaßen offen. An jenem 9. September aber hat Hillary Clinton auf einer Wahlkampfveranstaltung der Demokraten Teile von Trumps Wählerschaft als "basket of deplorables" bezeichnet, frei übersetzt, einen "Sack voll Abgehängter/Überflüssiger". Das war vermutlich der Tag, der Trump ins Amt brachte. Trump hatte begriffen, was Clinton vielleicht noch nicht verstanden hatte: Wie fundamental der Wandel im US-amerikanischen Parteigefüge war.
Vielleicht ist dieser 20. Januar 2021, der Tag der neuerlichen Vereidigung Donald Trumps, der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung, die am 9. September 2016 begonnen hat. Bis dahin war das Rennen zwischen Trump und Hillary Clinton einigermaßen offen. An jenem 9. September aber hat Hillary Clinton auf einer Wahlkampfveranstaltung der Demokraten Teile von Trumps Wählerschaft als "basket of deplorables" bezeichnet, frei übersetzt, einen "Sack voll Abgehängter/Überflüssiger". Das war vermutlich der Tag, der Trump ins Amt brachte. Trump hatte begriffen, was Clinton vielleicht noch nicht verstanden hatte: Wie fundamental der Wandel im US-amerikanischen Parteigefüge war.
Montag, 20. Januar 2025
Im Nebel
Im Emscherland bei Nebel. Reizvoll zusammen mit dem Frost. Morbid nennt man das wohl. Taugt als Horrorfilmkulisse. Normalerweise verzieht so eine Waschküche sich bis spätestens mittags. Dank der stabilen Inversionswetterlage momentan aber nicht. Früher, als die Montanindustrie noch brummte, wäre Smogalarm gewesen und die Kinder hätten schulfrei bekommen.
Freitag, 17. Januar 2025
Was mal ging
In den Achtzigern (die Älteren werden sich erinnern) bekam der Autohersteller Mitsubishi 1-2 Probleme, weil er sein Geländewagenmodell 'Pajero' genannt hatte. Das sollte rein phonetisch wohl irgendwie Assoziationen wecken an Draufgänger- und Abenteurertum, ist aber bloß ein spanischer Slangausdruck für Onanist. Und was soll man sagen? Jetzt bewarben sie in Panisch-Gartenkirchen anlässlich des alpinen Ski-Weltcups ihren Hausberg namens Wank mit dem Slogan "I LOVE WANK!", was wiederum ein englischer Slangausdruck für (cismännliche) Autoerotik ist. Sage noch einer, die Menschheit sei nicht lernfähig.
Dienstag, 14. Januar 2025
Ronny des Monats - Januar 2025
"Ein Leser meint, die PDS und Linken seien ja immer als »SED-Nachfolgepartei« verunglimpft worden. Wieso, fragt er, können wir nicht auch die AfD als NSDAP-Nachfolgepartei bezeichnen?" (Fefe)
Zentrales Ereignis des noch jungen Jahres war neben der Kapitulation der ÖVP vor Kickl und der FPÖ sowie derjenigen des US-Kapitals vor Donald Trump sicher der AfD-Parteitag in Riesa, auf dem die Partei die letzten Illusionen beseitigt hat, irgendwie noch 'bürgerlich' zu sein. Während gegen die 'Correctiv'-Recherche nach wie vor gerichtlich vorgegangen wird, propagiert man inzwischen offen das, was einem genau diese Recherche vorgeworfen hat. Kannste dir echt nicht ausdenken. Ach ja, dann war da noch dieser Laber zwischen Weidel und ihrem Abjott Murks. Will heißen, eine ehemalige Goldman Sachs-Mitarbeiterin und der reichste Mann der Welt rufen dazu auf, es 'den Eliten' zu zeigen. Oh ja, gib mir mehr!
Zentrales Ereignis des noch jungen Jahres war neben der Kapitulation der ÖVP vor Kickl und der FPÖ sowie derjenigen des US-Kapitals vor Donald Trump sicher der AfD-Parteitag in Riesa, auf dem die Partei die letzten Illusionen beseitigt hat, irgendwie noch 'bürgerlich' zu sein. Während gegen die 'Correctiv'-Recherche nach wie vor gerichtlich vorgegangen wird, propagiert man inzwischen offen das, was einem genau diese Recherche vorgeworfen hat. Kannste dir echt nicht ausdenken. Ach ja, dann war da noch dieser Laber zwischen Weidel und ihrem Abjott Murks. Will heißen, eine ehemalige Goldman Sachs-Mitarbeiterin und der reichste Mann der Welt rufen dazu auf, es 'den Eliten' zu zeigen. Oh ja, gib mir mehr!
Sonntag, 12. Januar 2025
Zwischen den Jahren Konsumiertes - 2024/25
Gelesen: Pierre Martin: Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer
Mit dem im Périgord ermittelnden Dorfgendarm Bruno ist es mir gegangen wie mit so vielen literarischen Serientätern. Eine Zeitlang schätze ich die Wiederkehr des Vertrauten durchaus. Als würde man sich regelmäßig mit alten Freunden treffen. Aber irgendwann nutzt sich halt alles mal ab und Vertrautes gerinnt zur Marotte. Bei Chef de Police Bruno wurde ich es zunehmend überdrüssig, dass ihm immer alles gelingt, er fast alles kann und er sich das, was er noch nicht kann, binnen kürzestem mühelos draufschafft. Der letzte auf Deutsch erschienene Band liegt noch immer ungelesen herum. Bei Gelegenheit mal. Da traf es sich, dass der werte Kollege mich mit 'Madame le Commissaire' auf eine weitere in Frankreich angesiedelte Krimiserie aufmerksam machte.
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