Der Sportartikelhersteller Adidas hat jetzt eine Sandale herausgebracht, die an traditionelle mexikanische Sandalen namens 'Huarachas' erinnert, und prompt ist der Teufel los. Man spricht von 'kultureller Aneignung', Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum meint, es handele sich um bei den Tretern um kollektives geistiges Eigentum und verlangt von Adidas eine Entschädigung. Ohne einen internationalen Multimilliardenkonzern unötig in Schutz nehmen zu wollen, halte ich, wie bereits erwähnt, den Mumpitz mit der 'kulturellen Aneignung' für ein hirnverbranntes, kulturloses Quatschkonzept.
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Mittwoch, 13. August 2025
Vermischtes und Zeugs (CXXI)
Der Sportartikelhersteller Adidas hat jetzt eine Sandale herausgebracht, die an traditionelle mexikanische Sandalen namens 'Huarachas' erinnert, und prompt ist der Teufel los. Man spricht von 'kultureller Aneignung', Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum meint, es handele sich um bei den Tretern um kollektives geistiges Eigentum und verlangt von Adidas eine Entschädigung. Ohne einen internationalen Multimilliardenkonzern unötig in Schutz nehmen zu wollen, halte ich, wie bereits erwähnt, den Mumpitz mit der 'kulturellen Aneignung' für ein hirnverbranntes, kulturloses Quatschkonzept.
Sonntag, 10. August 2025
Auf Reisen (14)
Wenn man aus dem Ruhrgebiet in eine andere Stadt reist, dann fällt nicht selten auf, wie viel sauberer es woanders ist/sein kann. Dabei gehört meine bescheidene Heimatstadt in dieser Hinsicht noch zu den besseren in der Gegend, wie ich finde. Und ja, gewiss, auch in einer Stadt wie Hamburg, wo ich die letzten Tage das Vergnügen hatte, mich aufzuhalten (weswegen es hier etwas ruhiger war), gibt es Licht und Schatten. Nur dass die helle Seite für mich bei weitem überwiegt. Zumindest in den innerstädtischen Bereichen, in denen ich mich so bewegte. Mich beschlich der Gedanke, dass an dem Spruch "Hamburg, meine Perle!" eventuell was dran ist.
Dienstag, 5. August 2025
Sommerloch: Preußen in Weltall
"Weißt du noch", so frug ich mich die Tage selbst, "als du mit Begeisterung 'Mark Brandis'-Bücher gelesen hast?" Na, wer kennt noch Mark Brandis? 31 Bände mit den Abenteuern des Raumkadetten und späteren Piloten sind zwischen 1971 und 1987 erschienen. Die Originalausgaben aus dem Herder-Verlag waren sauteuer und in der Kinder- und Jugendbücherei waren sie andauernd ausgeliehen. Die einzige Chance für einen Schuljungen mit schmalem Taschengeld war Mutterns Mitgliedschaft im Bertelsmann-Buchclub. Da wurden immerhin zehn der Romane in fünf Doppelbänden für einen halbwegs bezahlbaren Preis verlegt. Ich trug Zeitungen aus. Irgendwann war meine kleine Sammlung komplett.
Samstag, 2. August 2025
Faule Säcke!
Es ist immer wieder herzig, wenn CDU und CSU offenkundig nicht bemerken oder bemerken wollen, wie ihr patriarchales Familienbild ein ums andere Mal frontal kollidiert mit den Realitäten einer spätkapitalistischen Gesellschaft. Wenn wieder irgendwo die Forderung erhoben wird, wir müssten alle gefälligst mehr und länger arbeiten und später in Rente gehen, dann sollte man sich klar machen, dass, erstens, gar nicht alle in der Lage sind, mehr und länger zu arbeiten, und dass, zweitens, die Forderung nur Sinn ergibt, wenn man noch einen Nebensatz dran hängt. Er lautet: "... weil wir nichts an den gesellschaftlichen Verhältnissen ändern wollen."
Donnerstag, 31. Juli 2025
Sommerloch: Orwell revisited
1946 erschien im 'Evening Standard' George Orwells berühmter Text über das Moon Under Water. Eine Phantasiereise durch einen idealen Pub, der aber nicht existiert. Das hat mich schon vor längerer Zeit auf die Idee gebracht, das auf die hiesige Institution der Kneipe zu übertragen. Weil Orwell ein grandioser Erzähler war, habe ich gar nicht erst versucht, seinen Stil zu kopieren. Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Verhältnisse auf den Britischen Inseln nicht unbedingt vergleichbar sind. Britische Pubs sind, wiewohl im Einzelnen verschieden, im Prinzip ziemlich homogen. Dagegen herrschen hierzulande zum Teil erhebliche regionale Unterschiede. Eine hessische Weinschänke, ein bayerisches Wirtshaus, ein rheinländisches Brauhaus, auch eine Ruhrpott-Trinkhalle -- all das sind keine Kneipen im engeren Sinne. Das bedeutet nicht, dass es dort nicht auch schön sein kann und dass es keine Schnittmengen gäbe, im Gegenteil, nur ist es eben etwas anderes.
Sonntag, 27. Juli 2025
Jenseits der Blogroll - 07/2025
Man gestatte mir, bevor wir zu den Fundstücken und Links des Monats kommen, ein kurzes Statement: Momentan scheint man sich einig zu sein: Israel ist schuld. Jetzt gehen sie zu weit! Bei allem Verständnis, aber... Überall heißt es, mehr oder minder dringlich: Los, leg endlich deinen deutschen Judenknax ab, wende dich ab vom "Schuldkult" (Höcke), gib dir einen Ruck und bekenne dich dazu, dass Israel Völkermord begeht. Oder wenigstens Netanjahu und seine Spießgesellen! Das würde ich sogar tun, denn es gibt durchaus Argumente dafür.
Donnerstag, 24. Juli 2025
Sommerloch: Separatoren-Sauerei
Mein längst verstorbener bayerischer Urgroßonkel verdiente seine Semmeln einst als Viehhändler. Einmal nahm er meinen Vater, der gerade zu Besuch war, mit in die Schlachthofkantine. Da gab es für kleines Geld ein Stammessen. Lüngerl mit Knödeln, Bruckfleisch, Herzragout oder saure Nierndl. Mitunter auch Stierbeutel. Oder man bediente sich für ein paar Groschen aus dem riesigen Schlachtkessel, der in der Ecke vor sich hin simmerte. Darin schwammen neben Innereien wie Lebern auch Rüssel, Pfötchen, Schwänzchen und Ohren. Vatern wandte sich mit Grausen, die versammelten Fleischer- und Viecherer-Gesellen lachten sich eins über den Saupreiß', den damischen, und hatten eine klare Meinung: Da hat einer absolut keine Ahnung, was für Leckerbissen so a Schweinderl, a Kaibi, a Kuah oder a Ochs’ so alles bereithält.
Dienstag, 22. Juli 2025
'A'fD weglärmen? Warum nicht?
Im Gegensatz zum meist eher cringen 'Jugendwort des Jahres' (Merke: Kaum eine 'Jugendaktion', die Erwachsene sich ausdenken ist nicht cringe) ist das 'Unwort des Jahres' durchaus besser als sein Ruf. Was bedeutet, die Richtung stimmt durchaus, während über Sinn und Zweck der Aktion jenseits purer 5 Minuten Aufmerksamkeit in den Nachrichten natürlich zu streiten ist. Gäbe es indes einen 'Unsatz des Jahres', dann hätte ich da einen heißen Kandidaten. Zu den mit Abstand dümmsten, da nichtssagendsten Sätzen, die man zurzeit so schreiben kann, gehört nämlich: "Das hilft nur der AfD." Oder: "Das macht die AfD nur (noch) stärker."
Samstag, 19. Juli 2025
Vermischtes und Zeugs (CXX)
Was für ein Quatsch das mit den Identitäten ist, lässt sich sehr schön am Beispiel meines heimatlichen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen erkennen. Das ist ein komplettes Kunstgebilde, in dem man 1948 so grundverschiedene Menschenschläge wie barock-lebenslustige Rheinländer, erzkatholische Münsterländer, halbpolnische Pottis, steife Westfalen, stockprotestantische Ostwestfalen, dorfige Sauer- und Siegerländer und noch ein paar andere ohne Diskussion einfach zusammengepfercht hat, ohne dass die Welt darob untergegangen wäre. Hält. Funktioniert, bis heute. Keine Separatistenbewegungen.
Dienstag, 15. Juli 2025
Sommerloch: Kinderspiel
Heuer wird das Brettspiel 'Monopoly' 90 Jahre alt. Inzwischen existieren gefühlte 250.000 Varianten davon. 2019 brachte Hersteller Hasbro eine gegenderte Version namens 'Miss Monopoly' heraus. Dabei erhalten Spielerinnen qua Geschlecht automatisch ein paar Euros mehr, wenn sie über 'Los' gehen. Damit, wie der Hersteller sich erhofft, "die Gender-Pay-Gap-Debatte [...] in die Konversationen beim Spieleabend einfließt." Meine Reaktion damals: Das meinen die jetzt nicht ernst, oder? Das ist doch ein Spaß! Da hat doch die komplette Marketingabteilung von Hasbro einen durchgezogen, ein paar Linien Nasenata geschnorchelt und einen Wettbewerb veranstaltet, wem wohl die dämlichste Monopoly-Variation einfällt, mit der sich trotzdem noch Geld verdienen lässt. Kann gar nicht anders sein.
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