Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Donnerstag, 2. April 2020
Bald vorbei?
Nö. Es geht wohl gerade erst los, wenn man Mai Thi glauben kann. Nicht mehr "Flatten the curve!" ist das Ziel, sondern "Zurück zu Phase 1!" - Für den Fall, dass wer sich Hoffnungen machen sollte auf die Rückkehr der großen Freiheit nach Ostern.
Montag, 30. März 2020
Was ist der Trick?
Liebe…, sagen wir, vorsorglich agierende Zeitgenossen! Ich habe da mal eine Frage: In den letzten Wochen ist es euch ja gelungen, alle verfügbaren Klopapierbestände des Landes komplett aufzukaufen. Noch nicht einmal in Fachgeschäften für Hygieneware, die immerhin noch Seife führen, ist noch ein Fitzel zu bekommen. (Nebenbei: Ist euch eigentlich klar, dass eure bis unters Dach mit papiernem Arschwischkram vollgepfropften Häuser und Wohnungen im Fall eines Brandes die reinsten Fackeln sein werden? Ist mir gerade so eingefallen. Never mind.) Ist aber auch nix wirklich Neues.
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Sonntag, 29. März 2020
Apokalypse. Paradies. Lektüre
"Erwartet euch nicht zu viel vom Weltuntergang!" (Stanislav Jerzy Lec)
Es hat wohl mit den momentan herrschenden Zuständen zu tun, in denen unter anderem viele Menschen deutlich mehr Zeit haben als sonst, dass feuilletonistisch Agierende ein wenig zum Extrem neigen. Entweder, die Welt, wie wir sie kennen, endet gerade vor unseren Augen (eine schöne Zusammenstellung findet sich bei Michael Miersch) oder die Seuche wird die Menschheit auf eine schönere, höhere Stufe ihres Seins katapultieren.
Donnerstag, 26. März 2020
Gallisches Dorf, verwaist
Auf dem Grabstein des 1977 verstorbenen René Goscinny steht völlig selbstverständlich Écrivain. Das hätte in Deutschland vermutlich zu Kontroversen geführt, denn Goscinny hatte Comics gemacht und Comics galten hierzulande noch bis in die Siebziger als amerikanisch-kulturimperialistischer Schund (was nicht selten mit latent antisemitischem Subtext gewürzt wurde), der Kinder fernhält von 'Früscherluft' und 'Gutenbüchern', sie zu weichbirnigen Troglodyten verformt. Darin waren sich linksliberales und rechtsbürgerlich-konservatives Bürgertum durchaus einig. Was nicht ohne Ironie ist, wenn man bedenkt, dass viele dieser bürgerlichen Haushalte mit dem gänzlich unamerikanischen Comic-Pionier Wilhelm Busch deutlich weniger Berührungsängste hatten.
Dienstag, 24. März 2020
O tempora Corona! (2)
Als hätte man‘s geahnt. Sonntag noch mal mit der lieben U. und dem lieben S. ein Stündchen durch die schöne Haard spaziert. Mit Sicherheitsabstand, versteht sich. Man sieht sich ja kaum noch. Am selben Abend dann: Ab Montag ist so was nur noch zu zweit gestattet.
Sonntag, 22. März 2020
Jenseits der Blogroll - 03/2020
Es ist wieder Zeit für den monatlichen Blick ins Netz. Natürlich ist das Thema Corona gerade quasi allgegenwärtig. Darüber ist aber überall mehr als genug zu lesen, daher soll hier, von zwei Ausnahmen abgesehen, anderes im Vordergrund stehen. Es gerät ja leicht in Vergessenheit, dass die Welt sich auch in diesen Krisenzeiten weiterdreht und diverse Schweinereien munter weitergehen. Interessiert sich noch jemand für das Drama an der griechisch-türkischen Grenze? Und trotz allem soll das gute Leben auch nicht zu kurz kommen, wenn man schon daheim bleiben muss.
Freitag, 20. März 2020
Corona-Spezial: Noch mehr Homeoffice-Tipps!
Na, können Sie auch nicht genug bekommen von den ganzen irren supercrazy Tipps, wie man im Homeoffice mindestens genauso produktiv und busy ist wie im richtigen Office? Hier sind noch welche. Willkommen in der FB-Clickbait-Fotostrecke ohne Fotos:
Dienstag, 17. März 2020
Kein harmloser Flohmarkt
Ein Versuch über die höchst erfolgreiche ZDF-Sendung 'Bares für Rares'
Wer zumindest einen Teil seiner Zeit an einer bzw. mehreren Universitäten oder Fachhochschulen oder in einschlägigen Szenekneipen verbracht hat, kennt sie. Diese Aushänge an Schwarzen Brettern, auf denen diverses zum Kauf angeboten wird Oft mit mittels Cuttermesser kunstvoll geschnitzten Abreißstreifen versehen auf denen die Telefonnummer, später immer öfter auch eine Mailadresse standen. Die meisten waren Mietgesuche um eine bezahlbare Unterkunft. Alltag. Andere erzählten zum Teil Geschichten. Etwa wenn jemand unbedingt eine Frau wiedersehen wollte, die er auf dem Campusfest getroffen, aber aus den Augen verloren hatte und nun mit nichts als dem Vornamen dastand. Und dann gab es welche, die einen traurig stimmten. "Stereoanlage abzugeben (neuwertig). Dringend! 300,-- V.B.". "Fahrrad schnellstmöglich zu verkaufen! 200 Mark."
Samstag, 14. März 2020
O tempora Corona!
Inmitten der grassierenden Poputz-Papier-Panik (vierfache Alliterarion! Was sind das für Zeiten!) stellt sich heraus, dass man in einigen Punkten die ganze Zeit recht hatte. Man fühlt sich wie der irre Wissenschaftler aus diesen B-Filmen der Fünfziger und Sechziger. "Ich hatte recht! Die ganze Zeit! Muhahahahaha!"
Nehmen wir Urlaubsreisen. Habe ich seit jeher eine Abneigung gegen. Nix gegen reisen und Tapetenwechsel. Tue ich gern. Ich setze mich dann recht kurzfristig ins Auto oder den Flieger (Buhhh, Flugscham!) und komme bei lieben Menschen unter, die dort wohnen, wo es schön ist bzw. in deren Nähe. Salzburger Land, England. Mansfelder Land. Im Oldenburgischen. Oder ich fahre einfach los und gucke, dass irgendwo ein Zimmer in einer Pension frei ist. Und grinse mir eins über alle, denen sich jetzt nackte Angst in die Gesichtszüge gräbt, ob ihre gebuchten Malle-/Tunesien-/Türkei-Pauschalspäße abgeblasen werden.
Dienstag, 10. März 2020
Ronny des Monats - März 2020
Irgendwie kennt man sich ja gar nicht mehr aus. Das Händeschütteln zum Beispiel ist ja angeblich einer der Inbegriffe hiesiger Leitkultur (Thomas De Maizière 2017: "Wir geben uns die Hand."), in Dänemark wird nur noch eingebürgert, wer brav Händchen schüttelt. Und nu? Corona. Hat sich was. Berühren von Figüren mit den Pfoten ist verboten, lautet nunmehr die Devise. Geht nun das Abendland unter? Was soll nur werden ohne Händeschütteln?
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