Freitag, 20. März 2020

Corona-Spezial: Noch mehr Homeoffice-Tipps!


Na, können Sie auch nicht genug bekommen von den ganzen irren supercrazy Tipps, wie man im Homeoffice mindestens genauso produktiv und busy ist wie im richtigen Office? Hier sind noch welche. Willkommen in der FB-Clickbait-Fotostrecke ohne Fotos:

Dienstag, 17. März 2020

Kein harmloser Flohmarkt


Ein Versuch über die höchst erfolgreiche ZDF-Sendung 'Bares für Rares'

Wer zumindest einen Teil seiner Zeit an einer bzw. mehreren Universitäten oder Fachhochschulen oder in einschlägigen Szenekneipen verbracht hat, kennt sie. Diese Aushänge an Schwarzen Brettern, auf denen diverses zum Kauf angeboten wird Oft mit mittels Cuttermesser kunstvoll geschnitzten Abreißstreifen versehen auf denen die Telefonnummer, später immer öfter auch eine Mailadresse standen. Die meisten waren Mietgesuche um eine bezahlbare Unterkunft. Alltag. Andere erzählten zum Teil Geschichten. Etwa wenn jemand unbedingt eine Frau wiedersehen wollte, die er auf dem Campusfest getroffen, aber aus den Augen verloren hatte und nun mit nichts als dem Vornamen dastand. Und dann gab es welche, die einen traurig stimmten. "Stereoanlage abzugeben (neuwertig). Dringend! 300,-- V.B.". "Fahrrad schnellstmöglich zu verkaufen! 200 Mark."

Samstag, 14. März 2020

O tempora Corona!


Inmitten der grassierenden Poputz-Papier-Panik (vierfache Alliterarion! Was sind das für Zeiten!) stellt sich heraus, dass man in einigen Punkten die ganze Zeit recht hatte. Man fühlt sich wie der irre Wissenschaftler aus diesen B-Filmen der Fünfziger und Sechziger. "Ich hatte recht! Die ganze Zeit! Muhahahahaha!"

Nehmen wir Urlaubsreisen. Habe ich seit jeher eine Abneigung gegen. Nix gegen reisen und Tapetenwechsel. Tue ich gern. Ich setze mich dann recht kurzfristig ins Auto oder den Flieger (Buhhh, Flugscham!) und komme bei lieben Menschen unter, die dort wohnen, wo es schön ist bzw. in deren Nähe. Salzburger Land, England. Mansfelder Land. Im Oldenburgischen. Oder ich fahre einfach los und gucke, dass irgendwo ein Zimmer in einer Pension frei ist. Und grinse mir eins über alle, denen sich jetzt nackte Angst in die Gesichtszüge gräbt, ob ihre gebuchten Malle-/Tunesien-/Türkei-Pauschalspäße abgeblasen werden.

Dienstag, 10. März 2020

Ronny des Monats - März 2020


Irgendwie kennt man sich ja gar nicht mehr aus. Das Händeschütteln zum Beispiel ist ja angeblich einer der Inbegriffe hiesiger Leitkultur (Thomas De Maizière 2017: "Wir geben uns die Hand."), in Dänemark wird nur noch eingebürgert, wer brav Händchen schüttelt. Und nu? Corona. Hat sich was. Berühren von Figüren mit den Pfoten ist verboten, lautet nunmehr die Devise. Geht nun das Abendland unter? Was soll nur werden ohne Händeschütteln?

Sonntag, 8. März 2020

Schmähkritik des Tages (36)


Heute: Meike Winnemuth über Kinderkönige und »die«

"Das Problem ist die verbreitete Anschauung, dass »die« – wer immer das auch ist, und das ist denen, die »die« sagen, komplett egal – sich schon drum kümmern werden. »Die« werden deine Kartons zerlegen, die du nicht etwa selbst zusammenfaltest, sondern so, wie sie sind, in die öffentliche Altpapiertonne stopfst oder, weil die Tonne ja schon mit anderen unzerlegten Kartons gefüllt ist, der Einfachheit halber danebenstellst. »Die« werden deinen stehen gelassenen Einkaufswagen aus dem Weg schieben und deinen Scheiß-E-Roller auch, »die« werden deine Chipstüte am Strand einsammeln, »die« werden hinter dir herräumen, hinter dir und deinem achtlosen Kinderkönigverhalten.

Freitag, 6. März 2020

Age Of Anxiety


Marketingexperten wissen, die dankbarsten Opfer sind die, die sich für besonders schlau halten. Die glauben, smarter zu sein als die Werbung und der ganze Rest. Die zieht man besonders gründlich über den Leisten. Nicht unähnlich verhält es sich mit Menschen, die Angst haben. Sie selbst würden normalerweise nie zugeben, dass sie Angst haben, sondern bloß behaupten, besonders vorsichtig zu sein. Schlauer als viele, die die Gefahr nicht sehen wollen. Oder sie rationalisieren ihre Angst als von der Natur clever eingerichtetes Frühwarnsystem.

Montag, 2. März 2020

Terror in Sinsheim


Immer wieder faszinierend, was so alles eine Geld- und Klassenfrage ist. Obwohl das natürlich nicht wirklich überrascht. Nehmen wir das Skandälchen vom Wochenende, als in der Prezero-Arena Spruchbänder entrollt wurden mit persönlichen Schmähungen gegen den milliardenschweren TSG-Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp. Der gilt, seit er 2008 darangegangen war, die Sinsheimer Kickercombo TSG 1899 Hoffenheim mit massiven Investitionen in die Bundesliga zu hieven, als Gottseibeiuns aller traditionsbewussten Fans (auch jener, deren Objekte ihrer Liebe längst Kapitalgesellschaften sind), als Symbolfigur für die Kommerzialisierung des Fußballs.

Samstag, 29. Februar 2020

Freitags in Deutschland


Ein Selbstversuch

Was die Frau Klink kann, kann ich schon lange, dachte ich mir so. Rührei, Pellkartoffeln, Rahmspinat, jenes klassischte aller klassischen deutschen Freitagsessen, in Bio-Qualität zu Tisch bringen nämlich. Genügend Exemplare der werten Frau Linda waren noch vorrätig, ebenso ein paar Eier von anständig gehaltenen Hühnern. Fehlte noch der Rahmspinat. Nun muss ich gestehen, schon als Kind durchaus ein Fan dieser undefinierbaren, mit Milchpulver und Bindemitteln angereicherten und in stapelbarer Quaderform gefrosteten grünen Matschepampe gewesen zu sein. Diesmal aber wurde zu Testzwecken zum TK-Bioprodukt gegriffen.

Donnerstag, 27. Februar 2020

Rechts ran, bitte!


Geradezu esoterisch könnte man werden in diesen Tagen! Ist es wirklich bloß Zufall, dass gemeinsam mit Friedrich Merz auch Lars Windhorst wieder aus der Versenkung auftaucht? Jener einstige, mit Augenbrauen Waigelschen Ausmaßes ausgestattete Junginvestor, der schon als fast noch Minderjähriger neben irgendwelchen Wolkenkratzermodellen und Helmut Kohl posierte? Der ihn im Chor mit neoliberaler Journaille artigeifrig als Wunderkind und Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft präsentierte?

Montag, 24. Februar 2020

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (22)


Es gibt ja diverse Exemplare der Gattung Mann, die sich der allfälligen Feminisierung der Gesellschaft mutig entgegenstellen, indem sie nach außen demonstrieren, was für echte Männer sie sind. Nein, MÄNNA. Nee, MÖNNOH. Tragen rasputinhafte geplatzte Seegrasmatratzen am Kinn, die sie regelmäßig in Barbershops (wo nur MÖNNOH Zutritt haben) pflegen lassen und geben sich MÖNNLÖCHEN Hobbys hin. Sich großflächig tätowieren lassen. Barbecue. Essen im Stehen halbroh angebranntes, aus dem Internet heruntergeladenes Edelfleisch vom Grill. Dazu süppeln sie kennerisch Craftbeer aus kleinen Microbreweries. Überhopfte, gallenbittere Gewaltgesöffe, die kein mit durchschnittlichem Geschmackssinn ausgestatteter Mensch ohne Würgereiz durch den Hals kriegt.