Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Samstag, 11. April 2020
Ronny des Monats - Corona-Edition
Das Land ist zwar im Lockdown, doch das bedeutet natürlich nicht, dass Ronny und Co deswegen untätig wären. Ein wahrer Nationalistendödel kennt keine Pause vom harten, aufopferungsvollen Dienst am Vaterlande. Es gibt weiterhin viel zu tun: Hakenkreuze sind zu schmieren, Fake News zu verbreiten, Gräber zu schänden und was fremd erscheint, auch weiterhin rassistisch bepöbelt zu werden. Wo kämen wir denn sonst hin? Das ist umso heftiger zu würdigen, als dass die linksgrünversiffte Multikulti-Terrordiktatur das wahrscheinlich selbstgezüchtete, völlig harmlose Virus als Vorwand nimmt, Ansammlungen von mehr als zwei Personen untersagt. Erschwerend kommt hinzu, dass die AfD wegen der momentanen Nachrichtenlage auf ihre medialen Steigbügelhalter und Büchsenspanner verzichten muss.
Donnerstag, 9. April 2020
In die Vormoderne
"Ich sehe in Ächtung und Boykott eine schwarze Pädagogik am Werk, die letztlich die Welt zu keinem heileren Ort macht." (Anselm Neft)
Das Vereinigte Königreich ist definitiv ein Land, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. In einem Land, in dem es mit rechten Dingen zuginge, würde man einem wie Boris Johnson nicht einmal die Verwaltung einer Klassenkasse anvertrauen. Erst wochenlang weiter Hände geschüttelt, während Europa schon im Lockdown war. Wegen Splendid isolation vermutlich und weil man ja schließlich Churchills legitimer Nachfolger ist, ein ganzer Kerl dank Chappi, dem das doofe Virus nix kann, und die ganzen Virologen- und Epidemiologen-Eierköpfe doch eh nur Panik machen. Dann noch die schwangere Lebensgefährtin infiziert und jetzt auf der Intensivstation gelandet - Glückwunsch, so ziemlich alles falsch gemacht, was geht. Depp.
Sonntag, 5. April 2020
Gewinnler und Verlierer
Gut, gebe ich zu, im ersten Moment habe ich mich angesichts des Shutdowns großer Teile des Wirtschaftslebens ein wenig hinreißen lassen. Ganz kurz gedacht, es könnte sich ein bisschen was ändern, da jetzt Leute auf den Trichter kommen, dass sich‘s auch ohne doofes Dauerkonsumieren passabel leben lässt. War zwar nicht völlig ernst gemeint, aber trotzdem naiv. Man irrt sich halt mal. Tatsächlich spricht einiges dafür, dass nach der Krise keine besseren, sondern für viele deutlich härtere Zeiten anbrechen werden. Weil wir Kapitalismus haben. Immerhin, wir können uns dann daran erfreuen, uns wieder gemeinsam zu besaufen.
Donnerstag, 2. April 2020
Bald vorbei?
Nö. Es geht wohl gerade erst los, wenn man Mai Thi glauben kann. Nicht mehr "Flatten the curve!" ist das Ziel, sondern "Zurück zu Phase 1!" - Für den Fall, dass wer sich Hoffnungen machen sollte auf die Rückkehr der großen Freiheit nach Ostern.
Montag, 30. März 2020
Was ist der Trick?
Liebe…, sagen wir, vorsorglich agierende Zeitgenossen! Ich habe da mal eine Frage: In den letzten Wochen ist es euch ja gelungen, alle verfügbaren Klopapierbestände des Landes komplett aufzukaufen. Noch nicht einmal in Fachgeschäften für Hygieneware, die immerhin noch Seife führen, ist noch ein Fitzel zu bekommen. (Nebenbei: Ist euch eigentlich klar, dass eure bis unters Dach mit papiernem Arschwischkram vollgepfropften Häuser und Wohnungen im Fall eines Brandes die reinsten Fackeln sein werden? Ist mir gerade so eingefallen. Never mind.) Ist aber auch nix wirklich Neues.
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Sonntag, 29. März 2020
Apokalypse. Paradies. Lektüre
"Erwartet euch nicht zu viel vom Weltuntergang!" (Stanislav Jerzy Lec)
Es hat wohl mit den momentan herrschenden Zuständen zu tun, in denen unter anderem viele Menschen deutlich mehr Zeit haben als sonst, dass feuilletonistisch Agierende ein wenig zum Extrem neigen. Entweder, die Welt, wie wir sie kennen, endet gerade vor unseren Augen (eine schöne Zusammenstellung findet sich bei Michael Miersch) oder die Seuche wird die Menschheit auf eine schönere, höhere Stufe ihres Seins katapultieren.
Donnerstag, 26. März 2020
Gallisches Dorf, verwaist
Auf dem Grabstein des 1977 verstorbenen René Goscinny steht völlig selbstverständlich Écrivain. Das hätte in Deutschland vermutlich zu Kontroversen geführt, denn Goscinny hatte Comics gemacht und Comics galten hierzulande noch bis in die Siebziger als amerikanisch-kulturimperialistischer Schund (was nicht selten mit latent antisemitischem Subtext gewürzt wurde), der Kinder fernhält von 'Früscherluft' und 'Gutenbüchern', sie zu weichbirnigen Troglodyten verformt. Darin waren sich linksliberales und rechtsbürgerlich-konservatives Bürgertum durchaus einig. Was nicht ohne Ironie ist, wenn man bedenkt, dass viele dieser bürgerlichen Haushalte mit dem gänzlich unamerikanischen Comic-Pionier Wilhelm Busch deutlich weniger Berührungsängste hatten.
Dienstag, 24. März 2020
O tempora Corona! (2)
Als hätte man‘s geahnt. Sonntag noch mal mit der lieben U. und dem lieben S. ein Stündchen durch die schöne Haard spaziert. Mit Sicherheitsabstand, versteht sich. Man sieht sich ja kaum noch. Am selben Abend dann: Ab Montag ist so was nur noch zu zweit gestattet.
Sonntag, 22. März 2020
Jenseits der Blogroll - 03/2020
Es ist wieder Zeit für den monatlichen Blick ins Netz. Natürlich ist das Thema Corona gerade quasi allgegenwärtig. Darüber ist aber überall mehr als genug zu lesen, daher soll hier, von zwei Ausnahmen abgesehen, anderes im Vordergrund stehen. Es gerät ja leicht in Vergessenheit, dass die Welt sich auch in diesen Krisenzeiten weiterdreht und diverse Schweinereien munter weitergehen. Interessiert sich noch jemand für das Drama an der griechisch-türkischen Grenze? Und trotz allem soll das gute Leben auch nicht zu kurz kommen, wenn man schon daheim bleiben muss.
Freitag, 20. März 2020
Corona-Spezial: Noch mehr Homeoffice-Tipps!
Na, können Sie auch nicht genug bekommen von den ganzen irren supercrazy Tipps, wie man im Homeoffice mindestens genauso produktiv und busy ist wie im richtigen Office? Hier sind noch welche. Willkommen in der FB-Clickbait-Fotostrecke ohne Fotos:
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